22 Dezember 2006

Aus der Rubrik Wer macht denn sowas ... ?

Drillinge aus zwei Gebärmuttern geboren ...
Wenigstens habe ich dadurch gelernt, das die Mehrzahl von Uterus Uteri ist. Is' ja auch was wert ...

[Momentan in Winamp: Sugar Ray - Answer The Phone]

17 Dezember 2006

Mitleid mit Sandrine

Manchmal können Sportler einem schon Leid tun. Bei der französischen Spitzenbiathletin Sandrine Bailly lief dieses Jahr nicht viel zusammen: nach dem Gesamt-Weltcupgewinn in der Saison 2004/2005 lief es 2005/2006 deutlich schlechter, inklusive verpatzter Olympischer Spiele. In der Saisonvorbereitung für diesen Winter hatten wohl alle Franzosen mit Schneemangel zu kämpfen. Eingangs dieser Saison erlaubte sich Bailly zuviele Schießfehler und erreichte deswegen eher schlechte Platzierungen in den bisherigen Weltcuprennen. Und als ihr am Freitag endlich ein perfektes Rennen gelang - null Schießfehler, ausschöpfen ihrer Laufstärke - da legte Anna Carin Olofsson ebenfalls ihr erstes perfektes Rennen der Saison hin und stahl ihr die Show ...

Auf der anderen Seite freut man sich dann für den diese Saison zunächst ebenfalls schwächelnden Franzosen Raphael Poiret, der auch endlich mal ein sehr sauberes Rennen hinlegen konnte.
Der Preis für den dämlichsten Fehler einer Simultanübersetzung wird in diesem Zusammenhang an den Mikrofonschwinger des ZDF vergeben. Dieser fragte Poiret (auf Englisch), ob dieser sich diese Saison dann doch eher auf die abschließende Weltmeisterschaft konzentrieren werden (eingedenk des verpatzten Saisonauftaktes). Poirets Antwort (sinngemäß): Ja. Ich werde in zwei Wochen zum zweiten mal Vater, da kann ich mich nicht wirklich auf den Weltcup konzentrieren. Die Übersetzung (sinngemäß): Er hat gesagt, dass er sich auf die Weltmeisterschaften in Antholz konzentrieren wird. Er komme halt so langsam in ein Alter, wo der Gesamtweltcup zu anstrengend wird ...

Als letzte Anmerkung zu den Rennen der letzten beiden Tagen noch ein Beispiel aus der Rubrik Hofberichterstattung: Ricco Gross startete recht früh, aufgrund einer Null-Fehler Schießeinlage kam er halbwegs gut durch (letztendlich landete er auf Platz 13 - hat aber gegenüber dem ebenfalls fehlerfreien Gewinner Poiret auf der Strecke fast eine Minute verloren). Der deutlich später gestartet Andriy Deryzemlya kam ebenfalls nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen an der Zwischenzeitnahme vorbei (zu dem Zeitpunkt genau einen Platz vor Ricco Gross liegend und annähernd zeitgleich mit diesem) - und seine (ja doch deutlich zu schwache) Laufleistung wurde förmlich auseinandergenommen.

[Momentan in Winamp: Oasis - Wonder Wall]

16 Dezember 2006

Wer plappert, der findet ...

Der Verbleib meines verschollenen Zollstocks ist (endlich) geklärt. Als ich einem Freund - der grade quasi live am Telefon - nach dem Verbleib einer Leihgabe von mir suchte berichtete, dass ich ja auch meinen Zollstock nicht finden könne, war seine Antwort Wieso, der ist doch bei mir ...

[Momentan in Winamp: Beyonce - Naughty Girl]
Ja, manchmal läuft auch sowas bei mir ...

15 Dezember 2006

Aufgearbeitet

Meine Bank verschenkt anscheinend doch kein Geld, sondern will - in braver Vorhersehbarkeit - Geld mit mir machen. In diesem Fall via Riester-Rente. Oh, trusty old bank ...
In dem Zusammenhang: ich habe beschlossen, mich nicht beschenken zu lassen. Die Idee ist gut, doch (ich bin) noch nicht bereit ...

Mein Zollstock ist immer noch verschwunden.

Gute Nacht!

[Momentan in Winamp: Cat Stevens - Trouble]


Hochfilzen, der zweite Weltcup

Wegen Schneemangel in irgendeinem der unaussprechlicheren (und schon gar unausschreibbareren) Wettkampforte hat man heuer den nächsten Weltcup dann gleich an der gleichen Stätte austragen lassen - in Hochfilzen. Der erste ZDF-Weltcup dieses Winters. Bemerkenswert zunächst die professionellen Journalisten (also nicht die zugeordneten Biathlonexperten, sondern die, die irgendwann angeblich mal das Journalistenhandwerk erlernt haben). Die sind ja beide grausam. Plappermäuler. Sich selbst die Vorlage-Geber.
Dazu hat man neuerdings dann wohl auch eine eigene Kamera mitgebracht, mit der man zwischendrin Stimmungsbilder einfängt. Athleten in der Ruhefase. Uschi Disl. (Männliche) Athleten beim Umziehen. Erregte Diskussionen zwischen Kati Wilhelm und Uwe Müssiggang - unterlegt mit boulevardmäßigen Vermutungen (eines der bereits angesprochenen professionellen Reporters), warum und worüber da grade diskutiert wird. Zunächst fand ich die Idee mit der eigenen Kamera endlich mal eine gute Idee. Doch schnell bekam das ganze in meinen Augen etwas paparazzihaftes - Athleten bespitzeln, wenn sie es nicht erwarten. Wenn sie mal grade fünf Minuten nicht Athleten sind, sondern einfach nur Menschen. Sven Fischer vor dem Rennen mit Mutter, Partnerin und Kind. Mutter und Partnerin von Sven Fischer, dazu das Kind - wenn der Papa (Sohn, Partner) vorbei läuft. In jeder Runde. Jour-na-lis-mus. Frage mich, was das wohl für eine eigentliche Wortbedeutung hat, und ob diese Kamera (und die Art ihres Einsatzes) damit auch nur im Geringsten vereinbar ist.
Dann hat das ZDF für diverse Einblendungen doch ein paar schönere Fotos der Athletinen auf Lager, nicht immer nur in Skimontour. Das gefällt mir. zeigt die Damenmanschaft von ihrer besten Seite. Besser als Bilder, wie sie sich wenige Meter nach der Ziellinie - auf allen vieren haltend - nur mühsam den Mageninhalt einbehalten können, weil sie so dermaßen außer Atem sind.
Noch eine gute Idee des ZDF war eine Grafik, mit Rundenzeit-Vergleichen der Athleten - um zu schnelle Angangszeiten oder die überragende Schlußrunde zu illustrieren. Mehr davon! Weniger von der Kamera.

Bisher zwei deutsche Gewinner bei diesem zweiten Weltcup in Hochfilzen. Langsam wird es unheimlich ...

[Momentan in Winamp: Sugar Ray - Answer The Phone]

Der Weltcup von Hochfilzen (erster Teil)

Wenn man anfängt, von regelmäßigen Ereignissen zu bloggen, kommt man auch irgendwann in Zugzwang, immer am Ball zu bleiben, jedesmal was zu schreiben. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich auf Zwang sehr störrisch reagiere. Auf der anderen Seite kommen aber ein Großteil der (Google-)Besucher zu diesem Blog, auf der Suche nach Antworten zu Biathlonfragen: Informationen über die (männlichen) Freunde von Magdalena Neuner, Simone Denkinger und Sandrine Bailly werden gesucht, die Frage nach dem meisten Fehlschüssen will man hier beantwortet finden, schließlich sucht der eine oder andere verzweifelte hier anscheinend nach Fotos von barfüßigen Athletinnen.
Ich berichte aber nur vom Sport ... wenn ich denn berichte.

Also zum Weltcup des letzten Wochenendes. Die freitäglichen Bilder vom weißen Band in braun-grüner Landschaft hatten schon irgendwie was. Unterhaltsam. Skurril. Der Gedanke, dass die ARD sich einen (Live-)Co-Moderator leisten sollte drängte sich bei deren Berichterstattung auf. Und, dass sie Magdalens Welt auch im Internet streamen sollten. Ab nächstem Jahr sorgen internetfähige PCs schließlich auch mit für die (GEZ-)Finanzierung der Arbeitsgemeindschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands.
Ich mag verwöhnt von der durchweg guten Laufleistung der Athleten aus deutschen Landen sein: aber wenn man - wie Ricco Gross im Sprint - fehlerfrei durchkommt, sollte ein besserer Platz als die 13 dabei rauskommen. Auch Katrin Apel hat wohl mit Trainingsrückständen zu kämpfen ... das klingt jetzt irgendwie gemein, ist aber eher eine Tatsachenmeldung als eine Meinung. Ansonsten war der Weltcup ja fast schon der erfolgsverwöhnte buisness as usual. Ach ja, Schwangerschaft steht der Disl Uschi gut.

[Momentan in Winamp: Claudine Longet - God Only Knows]

09 Dezember 2006

The Saga Begins

Der eine oder andere wird ihn kennen, den Gesangskünstler "Weird Al" Yankovic, hauptsächlich bekannt durch seine Parodien unter Verwendung der Musik von Welthits. Sicher nicht immer jedermanns Geschmack (doch arg geekig), und häufig auch mir zuuu übertrieben. Aber ein paar Geniestreiche hat er unbestreitbar gebracht, dazu gehört auch das (aktuelle?) Lied Anakin Guy:

Da will ich dann auch gleich die Gelegenheit nutzen, auf ein paar andere Perlen seiner Schaffenskunst hinzuweisen, zwei (Fan-Video-)Versionen des Liedes Yoda:
Schließlich noch Another one rides the bus
Und letztlich mein persönlicher Favorit unter seinen reinen Eigenproduktionen: You don't love me anymore:

Guter sauberer Spass, ohne irgendwelche Geräte ...
(Inspiriert durch die 5FilmFreunde)

P.S. Jetzt taucht für mich bei diesem Beitrag die unwilkürliche Frage auf, ob ich mich nun haftbar mache, falls jemand auf YouTube urheberrechtlich geschütztes Material unerlaubter Weise veröffentlicht hat, und ich das hier vorstelle. Habe ich die Pflicht, mich davon zu überzeugen, dass keine Urheberrechte verletzt wurden? Oder kann ich guten Glaubens davon ausgehen, dass (zumindest seit der Übernahme durch die Googles) Youtube und die Rechteinhaber an z.B. den für die Fanvideos genutzten Musik eine entsprechende Vereinbarungen getroffen haben? Schließlich ging ja die Kunde von einer solchen Gruppen-Lizensierung mit musik-Lablen durch die Nachrichten, ebenso die Eleminierung diverser unrechtmäßigen Videos ...

08 Dezember 2006

Das Genie beherrscht das Chaos ...

Niemlas nie nicht Ordnung schaffen. Nie! Aufräumen ist OK, aber niemals auf so abwegige Ideen kommen, wie Ich könnte ja mal alle meine Werkzeuge (und werkzeugähnlichen Utensilien, meine lose Schraubensammlung etc.) an einem Ort zusammenpacken.
Vorher wußte ich immer genau, wo mein Zollstock ist (Schreibtisch, oberste Schublade links, auf der rechten Seite). Nun suche ich ihn seit zwei Tagen intensiv ohne die geringest Ahnung, wo er sein könnten (auf jeden Fall nicht im Werkzeugbeutel). Mußte zum Nachmessen ein Maßband nehmen - kam mir dabei vollkommen unmännlich vor. Konnte mich aber auch nicht überwinden, mit dem - für den vorliegend Zweck etwa um den Faktor 3 zu kurzem - Geo-Dreieck zu arbeiten - das wäre einfach zuuu geekig gewesen ...

[Momentan in Winamp: Placebo - Pure Morning]

07 Dezember 2006

Biathlonweltcup in Östersund

... war ja vergangenes Wochende (in Bloggermaßstäben also in grauer Vorzeit ...). Irgendwie bin ich der Welt ja noch meine Gedanken dazu schuldig. Der Weltcup war aber so unauffälig, das mir dazu dann einfach auch nichts einfällt.
Katrin Apel schein in der Laufform heuer arg hinterher zu hängen. Ansonsten Buisness as usual - inklusive, dass die weiblichen deutschen Jungathletinnen eine sehr gut (Früh-)Form haben. Die herausragenden Leistungen von Magdalene Neuner (gemessen an ihrem Alter, wenn auch - noch - nicht an ihren Weltcup-Konkurentinnen) ließen bei mir übrigens die Frage Aufkommen: Ist das nun individuelles Talent oder konsequente(re) Jugendarbeit? Biathlon ist ja nun mal eine erst in den letzten Jahren gekommene Sportart und da ist es in meinen Augen schon möglich, dass die Jugendarbeit durchaus noch ein Gegenstand der Verbesserung ist.

[Momentan in Winamp: Amanda Ghost - Idol]

06 Dezember 2006

Warum Zensur nicht funktioniert

Die Bayern denken über ein Verbot von Ego-Shootern (also eine Subform von Computerspielen) nach. Anderswo wir eine (stärkere) Überwachung des Internets gefordert, weil dort Anleitungen zum Bomben Bauen und vielen weiteren Schweinereien zu finden sind.
All die Leute kommen mit ihren Ansinnen einfach zu spät. Dann hätte man direkt von Anfang an ein chinesisches Modell nutzen müssen - Zensur im großn Maßstab. Denn mittlerweile sind solche Inhalte, die zwar mal im Internet als Neuigkeiten aufgetaucht sind, von dort so die Gesellschaft eingesickert, das man heutzutage dafür auch nicht mehr auf das Interent angewiesen ist.
Ein paralleles Beispiel bietet der Amokläufer von Emstetten, wie jetzt bekannt wurde: während er zwei Faustfeuerwaffen legal erwarb, hat er die dritte Waffe bei einem Bekannten eingetauscht - dieser hatte sie von seinem Vater geerbt ...
Genauso sind die Internettauschbörsen nicht etwa (nur) so beliebt, weil man in ihnen das Urheberrecht umgehen (und damit Geld sparen kann), sondern auch, weil man dort den jugendschutz so wunderbar aushebeln kann. Was stört mich also ein nationales Gesetzt, wenn ich selbst international bin? Und die USA z.B. (als sehr großer Absatzmarkt und Wiege diverser Spieleschmieden) haben ja eine kämpfende Armee - die würden sich ja ins eigene Fleisch schneiden, wenn die jungen nicht beizeiten lernen w&uumrl;de, dass so rummballern doch ein ganz gro&szleigr; Spaß ist ...

[Momentan in Winamp: Fountains Of Wayne - All Kinds Of Time]

05 Dezember 2006

Es gibt so Tage ...

... da erhält man(n) Post von der lokalen Prostata Selbsthilfe (wenigstens eine Postwurfsendung und nicht persönlich adressiert)
... da erhält man zum dritten mal ein recht verführerisches Angebot für eine günstige DSL-Flatrate, das zum dritten mal Nur noch bis Ende des Monats gilt; und das einzige, was einen wirklich abhält, zu wechseln, ist die Notwendigkeit, das halbe Zimmer in Bewegung zu setzten, um einen Mechaniker für fünf Minuten den Zugang zur total verstellten TV-Buchse zu ermöglichen.
... da erhält man per Kontoauszug Werbung von der eigenen Bank, die man eher in einer SPAM-eMail erwartet hätte: Wir  r e s e r v i e r e n  ihnen ein Geldgeschenk von 114€, wenn sie sich dafür bei uns zu einem Beratungsgespräch anmelden ... als ob die aus mir irgendwie Profit schlagen könnten, ich meine die sollten doch nun eigentlich meinen Kontostand kennen - 'ne Eingetumswohnung kann man sich davon wirklich nicht leisten; mal abgesehen davon, das sie Verheirateten das doppelte bieten und für Leute mit Kindern noch was drauflegen - wenn die das nur 500 oder 1.000 Leuten anbieten geht das aber mal so richtig ins Geld! Fällt definitiv in die Wenn's zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es ein Versuch, Dich auf's Kreuz zu legen-Kategorie;
... da hilft man ein paar engagierten semiprofessionellen Webseitenbetreibern ein paar mal mit konstruktiver Kritik zur Gestaltung ihrer Seite aus, weist auf ein paar kleinere sachliche Fehler hin (gut, wer das hier liest, wird wissen, dass bei mir sowas meist recht ausführlich, rechercherchiert und eben konstruktiv ist, formuliert in vollständigen Sätzen, korrekturgelesen); ihren ersten Impuls, mich als Mitglied ihres Teams gewinnen zu wollen, kann ich durchaus nachvollziehen (denn offensichtlich sind wir Brüder im Geiste), aber jetzt wurde mir ein kleines Dankeschön nach eigener Wahl angetragen - in einer Produktkategorie, wo man zwischen 20 und 110€ so ziemlich alles anlegen kann. Das mir, der ich Gewissensbisse kriege, wenn man mir mehr als ein aufrechtes Danke schön anträgt. Gefangen zwischen meinen Gewissensbissen, dem Verständnis für jemand, der mit mir echte Freude teilen möchte, und zu wenig Informationen darüber, ob mir da jemand was von seinem sauer verdientem anträgt, oder ob das aus einer Art Portokasse kommt, lerne ich mal wieder die 285te Ferengie Erwerbsregel: No good deed ever goes unpunished ...

[Momentan in Winamp: Mary Beth Maziarz - Daydream Believer]

04 Dezember 2006

Was in der Heimat wichtig ist ...

Ein schon etwas älterer Artikel im Onlineteil einer lokalen Zeitung gibt ein akurates Bild meiner Heimat: Berichtet wird von der Milchkuh Bea, die in ihren bisher 15 Lebensjahren eine Milchleistung von knapp über 100.000 Litern erreicht ...
Anmerkung eines Statistikers: das entspricht einer Tagesleistung von (rechnerisch) ca 18 Litern (vermutlich eher 19-20, wenn man die - mir nicht bekannte - Jugendzeit des Tieres rausrechnet, also die Lebensspanne, bevor das Tier begann, Milch zu geben).

[Momentan in Winamp: Fury In The Slaughterhouse - Generation Got It's Own desease]

Zur neuen Biathlonsaison

Ein paar Dinge gibt es, die berichtenswert sind:

[Momentan in Winamp: Bad English - When I See You Smile]

02 Dezember 2006

SPAMers are weird ...

Da kriegt man eine SPAM-Mail des Absenders Gewinn mit dem Betreff Letzte Mahnung!. Für wie blöd halten die die Menschen eigentlich?

[Momentan in Winamp: Johnny Cash - It Ain't me Babe]

01 Dezember 2006

Peinlichkeit

Ich sitze am Schreibtisch. Am Fenster. Habe eine "Halbfenstergardine". Hatte damals keine Lust, eine Gardinenleiste anzubringen. Hielt ich auch nicht für notwendig. Gegenüber ist zwar in geschätzten 8 Metern ein weiteres Haus - aber auf dieser Seite (zur Straße hin eben) liegen die Küchen.
Grade geht dort ein Stockwerk höher (in direkter Sichtline von meinem Sitzplatz) ein (vorhangbehängtes) Fenster auf. Die leicht gekleidete Bewohnerin schüttelt ein größeres Tuch aus. Beugt sich vor. Ich kann nicht hingucken. Ich kann auch nicht glaubhaft weggucken. Ich weiß deswegen nicht genau, welches Kleidungsstück die Frau trägt. Oder genauer: welche sie nicht trägt. Ich vermute, eher nur Unterwäsche - ein Dekoltée ist deutlich zu erkennen. Natürlich beugt sie sich zum Ausschütteln auch noch vor. Trotz schlanker Figur eher gut ausgestattet. Ich sag mal: C. Sie bemerkt mich. Setzt ihr Tun eilig fort, beendet ihre Aufgabe. Schließt das Fenster.
Das Fenster geht wieder auf. Die Bewegung an sich zieht meinen Blick auf sich. Wieder sie. Diesmal im Rollkragenpulli. Schüttelt noch ein Tuch aus. Sie starrt rüber. Ich starre seitwärts - auch für sie wahrscheinlich unverkennbar auf den Rechner-Bildschirm. Fenster geht zu. Fenster geht auf. Ein drittes Tuch. Jetzt starre ich wirklich um mein Leben auf den Bildschirm. Nach außen hin zumindest. Meine Pupillen drücken sich unkontrollierbar in die Augenwinkel. Sie starrt wieder. Feindselig. Ich bin doch unschuldig, denke ich. Sie ist fertig. Ich bin vor Peinlickeit ca. fünf mal gestorben.

[Momentan in Winamp: Jimi Hendrix - All Along The Watchtower ]

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