29 August 2009

Fuck their lives

Jeder braucht einen Ort, an den er sich fast jederzeit für eine kurze Pause zurückziehen kann, der ihm frischen Wind verleiht und manchmal auch ein politisch völlig unkorrektes Lächeln auf die Lippen zaubert. Nachdem ich mich lange Zeit mit überhörten Gesprächen über Wasser gehalten habe, bin ich mittlerweile bei FMyLive.com angekommen.
Dort erzählen Menschen aus aller Welt Begebenheiten, die für sie recht beschissen gelaufen sind. Eigentlich sollen die Geschichten mit einem mir doch egal-Schulterzucken einhergehen - so das Mission Statement der Seite - aber oftmals geht doch hervor, dass dem nicht so ist, dass die jeweilige Geschichte den erzählenden doch getroffen hat. Ein bisschen unnötig ist die Möglichkeit auf der Seite, jede Geschichte zu Kategorisieren: In Mensch, Du tust mir leid und geschieht Dir recht.

Letzteres hat zwar seinen Sinn - immer wieder erzählen Leute wie sie Scheiße gebaut haben und beschweren sich dadurch, dass ihre Untaten letztendlich auf sie zurückgefallen sind - aber auch definitiv unschuldige Leute haben immer 10 Prozent Häme.

Da ich die Seite nun schon ein paar Wochen verfolge finde ich es interessant, dass gewisse Themen immer wieder auftauchen.

Da gibt es das Grundthema Menschen sind Arschlöcher, vor allem am Ende einer Beziehung mit dem Subthema Eltern sind Arschlöcher: „Ich hab meine Familie und die meiner Freundin insgeheim in einem Restaurant versammelt und ihr dann einen Antrag gemacht: Sie hat mich vor allen Leuten ausgelacht“, „Die Frau, mit der ich fünf Jahre zusammen war, hat unsere Beziehung mit den Worten beendet 'Unsere Beziehung war so wie eine betrunkene Nacht: Spaßig so lange es ging, aber etwas, das man danach möglichst schnell wieder vergessen will'“; „Ich bin heute mit all meinen Klamotten zu meinem neuen Studienort gefahren, nur um zu erfahren, dass mein Vater meine Studiengebühr nicht überwiesen hatte. Sein Kommentar: 'Du wärst sowieso im ersten Semester geflogen'.“

Dann gibt es da die Sachen, die einfach Pech und/oder ungerecht sind „Ich habe an einer Unfallstelle angehalten und erste Hilfe geleistet. Später hab ich an meinem Auto einen Strafzettel wegen falsch parkens gefunden.“

Schließlich die erwähnten Leute, die Mist angerichtet haben, der nun auf sie zurückfällt: „Hinter dem Rücken meiner Freundin hatte ich ein Date mit einer anderen. Wir waren im Restaurant, wo meine Freundin überraschender Weise unsere Kellnerin war - sie hatten den Job insgeheim angenommen, um mein Geburtstagsgeschenk zu bezahlen“; „Ich hatte einen schlechten Tag, und als dann auch noch jemand die Zufahrt zu unserem Haus zugeparkt hat, hab ich ihm den Lack zerkratzt. Später habe ich erfahren, dass das betreffende Auto ein Geschenk meiner Eltern für mich zum Schulabschluss war“ - die Leute glauben echt, dass man deswegen Mitleid mit ihnen hätte?!?

Für die Leute, die neue Herausforderungen suchen gibt es auch in anderen Sprachen entsprechende Ableger. Ich hab mich mal an VieDeMerde.fr versucht und festgestellt, dass mein Schulfranzösisch auch zum Teufel ist.

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