14 November 2007

Die Öffentlich-Rechtlichen habens ja

Da merke ich kaum an, dass man sich bei der ARD beim Biathlon jetzt zwei statt nur eine Expertenkommentator leistet und schiebe das auf einen offensichtlichen Mangel an Geldsorgen, da macht die Arbeitsgemeindschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands, und ihr treuer Gefährte - das Zweite Deutsche Fernsehen - mal wieder in Großzügigkeit den Geldsäckel auf und beschenkt den Deutschen Ski Verband.
Nachdem RTL nicht mehr so recht Lust auf die Übertragungsrechte vor allem für das Ski-Springen hatte, hat er den DSV am ausgestreckten Arm ein bisschen verhungern lassen. Zudem winkte man bei den luxemburger Rundfunkleuten mit dem alten Vertrag herum, aus dem sich - so die Darstellung von RTL - ein Recht ableite, jedes kommende Angebot für die Übertragungsrechte an den DSV mit einem gleich hohen Angebot ausstechen zu können. Der DSV sah das im Vertrag zwar anders, aber in solchen Fällen kommt es dann zu langen Rechtsstreits, und genau die hätten dafür gesorgt, dass wohl niemand in diesem Winter Wintersport (außer dem Biathlon mit seinem Extravertrag) übertragen hätte, und der DSV somit keine Einnahmen gehabt hätte - Pleite für den professionellen alpinen und nordischen Wintersport in Deutschland.
Enter ARD and ZDF, die die Rechte eigentlich schon ganz gerne haben wollten. RTL war bereit, gegen die kleine Summe von 6 Millionen Euro auf einen Rechtsstreit zu verzichten (die Übertragungsrechte an den vorherigen 8 Wintersport Saisons waren 1999 für eine Summe von 75 Millionen Euro erworben worden; man bereche was das pro Saison heißt und wäge die Entschädigungszahlung von 6 Millionen damit ab). Ich zitiere aus der Netzeitung:
Nach 2008 wird die Summe von ARD und ZDF [...] etwas geringer ausgefallen. In der prekären Situation dieses Herbstes kamen die öffentlich-rechtlichen Sender dem DSV auch wegen der üppigen RTL-Entschädigung finanziell entgegen - wohl auch dank einer Einflussnahme «von oben».
'Schuld' an dem Übel sind natürlich eigentlich die (sechs) ehemaligen Unterhändler des DSV, die offensichtlich doch kein so ganz wasserdichtes Vertragswerk aushandelten, wie sie auch heute noch gerne behaupten. Und der Gebührenzahler darf es ausbaden, dass ARD und ZDF RTL quasi einen Teil von 6 Millionen überweisen (der DSV trägt wegen des 'großzügigen Angebotes der ÖR' halt nur einen Teil der ausgehandelten Vertragsstrafe/Abfindung).

[Momentan in Winamp: Treat Williams - Love Song]

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