09 Oktober 2006

Kurz gefaßt

Nach langer Pause 1 habe ich jüngst mal wieder einen Artikel für die Wikipedia geschrieben, über den Film Blue Crush.
Man, ging das zäh! Ich wurde wieder schmerzhaft daran erinnert, warum ich meine Kreativität - wenn auch eher unbewust - weg von der Wikipedia und hin zu kurzweiligeren Tättigkeiten, wie zum Beispiel dem Bloggen, gelenkt habe. Beim Verfassen eines Wikipediartikels kommt neben dem eigentlich Schreiben - und bei einem Film beschränkt sich das ja weitestgehend auf das Nacherzählen der (grade gesehenen) Handlung - noch eine ganze Menge nerviger Kleinkram hinzu: Darsteller wollen genannt werden, von irgendeiner Vorlage (IMDB, englische Wikipedia) holt man sich noch diverse kleinere oder größere Hintergrundinfos. Vorlagen wollen ausgefüllt werden, um einen Artikel zu schaffen, den zunächst niemand mehr bearbeiten muß. Und schließlich noch: wikifizieren, vor allem also das anständige Verlinken zu anderen Wikipedia-Artikeln. Das geht leider nicht mal schnell so, zumindest nicht, wenn man wie ich schon länger aus der Materie raus ist. 'Englisch' (als Sprache) muß dann halt nach Englische Sprache weisen, 'us-amerikanisch' nach USA und 'New York' fast immer zu New York City.
Wenn man 'in Übung' ist, geht sowas schnell von der Hand (natürlich steigen dann die eigenen Ansprüche und man überlegt beständig, welche anderen Artikel noch verlinkbar sind ...). Durch das Schreiben von zwei bis drei Artikeln alle paar Monate bleibt man aber leider nicht in Übung ...

Ein weiterer Punkt, der mir mal wieder schmerzhaft bewust geworden ist: leider sind meine sprachlichen Fähigkeiten nicht so toll, wie ich es gerne hätte. Bummer. Da ich zumeist über von Amerika in den deutschen Kulturkreis gekommene Sachverhalte schreibe, habe ich nicht selten - als Inspiration, Gedächtnisstütze und Informationsquelle - den zugehörigen englischsprachigen Wikipediaeintrag 'neben mir liegen'. Ich bewundere immer die knappe, präzise Sprache. Kein Wort zuviel. Ich komme nie um Bandwurmsätze herum. Nie! Nichtmal, wenn ich es mit einfachem Übersetzen probiere.
Der Autor von USA erklärt hat mir in seinem jüngesten Eintrag wenigstens gute Argumente gegeben, die Schuld auf andere (namentlich meine sechs Deutschlehrer) abzuwälzen: während der Angelsachse (wie auch ich) kurze und präzise Formulierungen, quasi als Feinschliff des Auszusagenden, in Ehren hält, versucht der Germane seine Bildung durch Komplexität zu zeigen ...

1: Nachdem ich meine erste Berührung mit dem Thema Wiki im privaten Rahmen gemacht hatte war ich von dem System schlichtweg begeistert (so begeistert, dass ich besagtes Wiki-Projekt quasi im Alleingang geschmissen habe - natürlich brach kurz darauf die Grundlage des Wikis - eine Rollenspielrunde - in sich zusammen und meine Arbeit war für die Katz). Also hin zur Wikipedia. Doch da erwies sich mein Hang zu Perfektionismus als recht fatal - meine Artikel erschienen mir schlußendlich immer zu lang. Zudem zog sich die Arbeit dann gerne mal über mehrere Tage hin, und das entspricht so gar nicht der ex und hopp-Einstelllung, die ich gerne pflege. Das paßt dann doch eher zu einem Blog :-)

[Momentan in Winamp: Linkin Park - Numb]


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