07 August 2006

Der Radsport und das Doping (Teil 1)

Ich hatte dieses Jahr nicht vor, die Tour de France zu verfolgen. Letztendlich habe ich es dann doch gemacht. Einfach, weil ich gespannt war, wie es nach Suspendierung der vermeintlichen Favoriten wohl ausgehen würde. Und weil ich im Umfeld der Liveübertragungen auch auf Nachrichten von und über die suspendierten Spitzenfahrer erwartet hatte.
Und jetzt bin ich kein Stück schlauer, als vorher. Irgendwie bleibt nach dem Dopingfall Landis eine Leere. Was man am Fernsehrer gesehen hat, stimmt nun irgendwie nicht mehr. Sein Husarenritt auf der 17. Etappe ist keine heldenhafte Einzelleistung mehr, sondern ein Drogenrausch. Die spannende Ausgangssituation beim abschließenden Einzelzeitfahren - weg.
Nach Roberto Heras, dem wegen Dopings am Grünen Tisch der Sieg der letztjährigen Vuelta aberkannt wurde, den momentan im Dopingsumpf steckenden diesjährigen Giro-Gewinner Ivan Basso und jetzt mit Floyd Landis wurden die großen Rundfahrten des Radsports der letzten 12 Monate alle (anscheinend) mit Doping gewonnen. Und die Rennergebnisse am Grünen Tisch umgeschrieben.
Und das ist es, was mich traurig macht: der Fan wird um seine (schönen) Erinnerungen betrogen. Wie fühlt sich wohl jetzt jemand, der auf der 17. Etappe am letzten Berg dabei war, der Landis vorbei kommen sah und die Zeit auf die Verfolger mitgestopt hat, das Herz immer höher schlagend? Wird der im nächsten Jahr nochmal zur Tour fahren?

[Momentan in Winamp: Mazzy Star - Fade Into You ]

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