13 März 2006

Die Kritik der Verfolgung

Gut, irgendwann muss auch das mal niedergeschrieben werden:
Die Verfolgung ist eine Disziplin im Biathlonsport. Vor einer Verfolgung findet ein sogenanntes Sprintrennen statt, dessen 60 beste Teilnehmer für die Verfolgung qualifiziert sind.
Die crux: der Start im Verfolger erfolgt mit dem Zeitrückstand entsprechend des Ergebnisses aus dem Sprint UND der Verfolger wird in allen relevanten Belangen (Preisgeld und Weltcuppunkte) gegenüber den anderen Rennen gleichberechtigt behandelt. Mit einem außergewöhnlich guten Sprint hat man logischerweise eine großen Vorteil im Verfolger, Doppelsiege bzw. Start-Zielsiege im Verfolger sind nicht selten. Bedeutender noch: mit einem (für die individuelle Leistungsfähigkeit) außergewöhnlich schlechtem Sprint hat man auch im Verfolger nichts zu melden. Grade Spitzenathleten kann das in der Weltcup-Gesamtwertung empfindlich treffen.
Auch hart, wenn man - wie z.B. Sven Fischer am vergangenen Wochenende - einen Super-Verfolger hinlegt: er lief mit Null Schießfehlern von Platz 35 auf 9 vor. Mal angenommen, er hätte damit die beste Rennzeit überhaupt hingelegt (bin zu faul, nachzurechnen, aber zumindest gegenüber dem Sieger Björndalen hatte er einen schnelleren Verfolger). Statt 7500 € Siegprämie und 50 Weltcuppunkten gab es für Fischer so 'nur' 28 Weltcuppunkte.
Zwar muß ich hier dann doch nochmal anmerken, dass die Rennergebnisse nur bedingt vergleichbar sind (da die Rennzeit bisweilen von taktischen Überlegungen aber auch von anderen Dingen 'auf der Strecke' beinflußt ist), aber die Tendenz ist durchaus kritisierbar. Und das tue ich hiermit :-)
Mir ist durchaus die Logik der Entwicklung hin zum Verfolger als Weltcupdisziplin klar, aber ich halte zumindest bei den Weltcuppunkten eine Anpassung für erforgerlich.

P.S. Bezüglich des reißerischen Titels dieses Beitrags möchte ich dann noch anmerken, dass mir spontan kein Bereich einfält, in dem Verfolgung nicht kritikwürdig ist ...

[Momentan in Winamp: Norah Jones - More Than This ]

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