04 August 2005
eBay und das schlechte Gewissen
Die Welt von eBay ist schon faszinierend: entweder, man bezahlt zuviel oder kriegt zuwenig - oder man kriegt ein schlechtes Gewissen (oder neige ich einfach nur zu letzterem?).
Zwei Fallbeispiele: zunächst ging es um einen Artikel, den ich verkauft habe. Definitiv allenfalls ein 'Sammlerstück', eine Ergänzung zu einem englischsprachigen Spielsystem, die mir vor Jahren mal in die Hände gefallen war. Und diese Ergänzung war offensichtlich so überflüssig, daß auch offensichtlich war, warum (fast) niemand die je nach Deutschland geschifft hatte (mit Ausnahme eines unglücklichen Messehändlers, der mir das Ding am letzten Messetag für 'ne Mark' verramscht hatte). Jetzt, 10 Jahre später, hatte ich mit einem Erlös von 6 € schon hohe Erwartungen gestellt. Endergebnis: 50 €. Und das Heft war wirklich Papierverschendung! Ich war wirklich versucht, den armen Käufer zu fragen, ob er weis, was er da erworben hat. Andrerseits hat natürlich auch jemand 49 € geboten ...
Fall zwei: ein eBay-Neuling (0 Bewertungen) verkauft wiederum einen 'Sammlerartikel' - Karten eines bereits eingestellten Trading Card Games. Allerdings hat er offensichtlich keine Ahnung, was genau er da in den Händen hält. Um herauszubekommen, ob sich die kleine Sammlung für mich lohnt kläre ich ihn also ein bisschen auf, was er in die Auktionsbeschreibung einarbeitet und sich sehr ordentlich für meine Einführung in die Materie bedankt. Und siehe da, die Auktion ist durchaus lohnenswert. Aber der arme Tropf hat das ganze leider in der falschen Kategorie angeboten ... wenn ich ihm das sage, wird für mich der Spaß definitiv teurer. Sage ich nichts, macht er wahrscheinlich keinen sonderlichen Schnitt (hat aber wenigstens ein ordentliches Mindestgebot festgesetzt, wird also nicht komplett über den Tisch gezogen).
'Die EU-Gesundheitsminister warnen: Der Besuch bei eBay kann schädlich für ihr Gewissen sein!'
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